Sicherheit geht vor: Die Bedeutung und Auswahl der persönlichen Schutzausrüstung (PSA)

12.12.2024 / Arbeitsschutz / von Max Birkenmeier

In vielen Berufen sind Mitarbeiter täglich Gefahren ausgesetzt. Ob Baugewerbe, Industrie oder Handwerk – die richtige persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist daher entscheidend und unverzichtbar, um Verletzungen zu verhindern und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Der folgende Artikel gibt Ihnen wertvolle Informationen zur Auswahl der richtigen PSA, deren Bedeutung und wie digitale Unterweisungen das Sicherheitsniveau weiter steigern können.

Warum persönliche Schutzausrüstung (PSA) so wichtig ist

Jährlich ereignen sich viele Arbeitsunfälle, die durch geeignete PSA hätten verhindert werden können. Sicherheitshelme, Schutzbrillen, Handschuhe und Schutzkleidung sind oft der einzige Schutz zwischen der Gefahrenquelle und den Mitarbeitenden. PSA schützt vor physischen Verletzungen wie Schnitt- und Stoßwunden, vor chemischen Substanzen, extremen Temperaturen und vielem mehr. Sie reduziert zudem das Risiko langfristiger Gesundheitsschäden, etwa durch das Einatmen von gefährlichen Stoffen.

Arbeitsunfälle, Hauterkrankungen und langfristige Gesundheitsschäden sind daher mögliche Folgen, wenn Mitarbeiter ohne ausreichenden Schutz arbeiten. Beispielsweise kann eine Augenverletzung durch fehlende Schutzbrillen schnell zu ernsthaften Einschränkungen führen, ebenso wie der Kontakt mit chemischen Stoffen ohne geeignete Schutzhandschuhe.

Die Berufsgenossenschaften und Arbeitsschutzgesetze schreiben vor, dass PSA in bestimmten Situationen verpflichtend zu tragen ist. Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Mitarbeiter über den Umgang und die korrekte Nutzung von PSA zu unterweisen, da nur eine sachgemäße Anwendung den notwendigen Schutz gewährleisten kann.

Die verschiedenen Arten der persönlichen Schutzausrüstung (PSA)

Je nach Einsatzbereich und Gefahrenpotential gibt es unterschiedliche Arten von PSA, die jeweils auf spezifische Risiken abgestimmt sind:

  1. Kopfschutz: Helme schützen den Kopf vor herabfallenden Gegenständen und mechanischen Einwirkungen. Besonders in der Bauindustrie und in der Logistik ist ein geeigneter Kopfschutz Pflicht.
  2. Atemschutz: Atemschutzmasken sind unerlässlich in Arbeitsbereichen, in denen die Gefahr von Luftverunreinigungen, Dämpfen oder Aerosolen besteht. Hier gibt es verschiedene Filterklassen, die je nach Schadstoffkonzentration und Art des Gefährdungspotenzials ausgewählt werden sollten.
  3. Gehörschutz: Lärmbelastung ist eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfälle und führt langfristig zu Hörschäden. Ohrstöpsel oder Kapselgehörschutz helfen dabei, das Gehör in lautstarken Arbeitsumgebungen zu schützen.
  4. Handschutz: Schutzhandschuhe bieten Schutz gegen Schnitte, Chemikalien oder extreme Temperaturen. Die richtige Auswahl des Materials (z.B. Latex, Nitril oder Kevlar) ist entscheidend, um den nötigen Schutz für den jeweiligen Arbeitsbereich zu bieten.
  5. Augenschutz: Schutzbrillen oder Gesichtsschutzschilde verhindern Verletzungen durch Splitter, Chemikalien oder Laserstrahlen. Sie sind essenziell für Schweißer, Laboranten und alle, die mit Maschinen oder Chemikalien arbeiten.
  6. Fußschutz: Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen oder durchtrittsicherer Sohle bieten Schutz gegen herabfallende Gegenstände, spitze Gegenstände am Boden oder elektrische Gefahren.
  7. Körperschutz: Schutzanzüge und Westen bieten zusätzlichen Schutz in Bereichen, in denen Mitarbeiter mit gefährlichen Stoffen arbeiten oder sich in explosionsgefährdeten Bereichen aufhalten.

Auswahl der richtigen PSA: Worauf kommt es an?

Die Auswahl der passenden PSA ist entscheidend, um Mitarbeitende optimal zu schützen. Die nachfolgenden Kriterien sollten daher zwingend berücksichtigt werden:

  1. Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung: Vor der Auswahl der PSA ist eine umfassende Gefährdungsbeurteilung erforderlich. Hierbei werden alle potenziellen Gefahren am Arbeitsplatz identifiziert, und darauf basierend wird der Bedarf an PSA ermittelt.
  2. Qualität und Zertifizierung: Achten Sie darauf, dass die PSA den einschlägigen Normen und Standards entspricht. Zertifizierte PSA stellt sicher, dass sie nach aktuellen Sicherheitsstandards getestet und zugelassen wurde. In der EU tragen zertifizierte Produkte beispielsweise das CE-Kennzeichen.
  3. Tragekomfort und Passform: PSA sollte nicht nur schützen, sondern auch bequem sein. Schlechter Sitz kann zu Fehlern in der Anwendung führen und die Akzeptanz der Mitarbeiter reduzieren. PSA muss daher gut angepasst werden, um sowohl den Schutz als auch die Bewegungsfreiheit nicht einzuschränken.
  4. Regelmäßige Wartung und Ersatz: PSA ist nur dann effektiv, wenn sie gut gewartet wird. Daher sollte regelmäßig überprüft werden, ob Verschleiß vorliegt. Arbeitgeber sollten stets dafür sorgen, dass beschädigte oder verschlissene PSA ausgetauscht wird.
  5. Schulungen und Unterweisungen: Mitarbeiter müssen wissen, wie sie ihre PSA korrekt anlegen und nutzen. Hier kommen digitale Unterweisungen ins Spiel, die eine einfache und flexible Möglichkeit bieten, sicherzustellen, dass das Wissen stets auf dem neuesten Stand bleibt.

Digitale Unterweisungen: Die smarte Ergänzung zur klassischen Sicherheitsunterweisung

Gerade in dynamischen Arbeitsumfeldern, in denen PSA immer komplexer und spezialisierter wird, reichen einmalige Schulungen oft nicht aus. Digitale Unterweisungen bieten eine effektive Lösung, um Mitarbeiter regelmäßig und effizient zu schulen.

Vorteile von digitalen Unterweisungen für PSA

  • Flexibilität und Verfügbarkeit: Digitale Unterweisungen ermöglichen den Zugriff auf Schulungen jederzeit und von überall. Besonders für Unternehmen mit wechselnden Schichtplänen ist dies eine ideale Lösung.
  • Multimediale Inhalte: Durch anschauliche Videos, interaktive Module und praxisnahe Simulationen wird das Wissen anschaulich vermittelt. So bleibt es länger in Erinnerung und sorgt für eine sichere Anwendung der PSA.
  • Regelmäßige Aktualisierungen: Arbeitsschutzrichtlinien ändern sich stetig. Durch digitale Unterweisungen können diese Neuerungen schnell und unkompliziert an die Mitarbeiter weitergegeben werden.
  • Dokumentation und Nachweis: Die digitalen Unterweisungen von TÜV Rheinland erfassen automatisch, wer die Schulung wann absolviert hat. So haben Unternehmen eine lückenlose Dokumentation und können im Fall einer Prüfung durch die Berufsgenossenschaft schnell den Nachweis erbringen.

Investition in PSA und Unterweisungen als Sicherheitsfaktor

Eine hochwertige und bedarfsgerechte PSA ist ein Muss für jedes Unternehmen, das die Sicherheit und Gesundheit seiner Mitarbeiter gewährleisten möchte. Neben der Bereitstellung geeigneter PSA sollten Unternehmen regelmäßig Unterweisungen anbieten – optimalerweise digital, um aktuelle Standards und Wissen immer auf dem neuesten Stand zu halten.

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